Wild und Hund Exklusiv
„Der Solojäger“
- Alles rund um den Stöberhund -
Verlag Paul Parey, Singhofen 2016, 98 Seiten, € 9.90 mit DVD
Viele Forstverwaltungen haben sich mehr und mehr der naturnahen Waldwirtschaft zugewandt. Wiederbestockte Windwurfflächen und deckungsreiche Waldbestände erschweren bisher erfolgreiche
Einzeljagdmethoden oder machen sie sogar unmöglich.
So kommt die Bewegungsjagd (Stöberjagd) mit Hunden wieder in das Blickfeld der Jäger.
Die Stöberjagd ist eine Form der Bewegungsjagd bei der Schalenwild auf großer Fläche durch frei suchende, fährtenlaute Hunde auf die Läufe gebracht wird.
In der Zeitschrift geben nun etliche Hundefachleute Hinweise zur Ausbildung der Stöberhunde vom Welpen bis zum erfahrenden Solojäger. Ebenso gibt es viele Informationen zum Einsatz der Hunde bei
der konkreten Jagd.
Es werden keine besonderen Hunderassen für die Stöberjagd vorgeschlagen, sondern nur Eigenschaften wie Jagdpassion, Fährtenlaut, Orientierungssicherheit genannt. Wünschenswert sind mittelgroße,
ausdauernde Hunde, die nicht zu schnell sind, damit das Wild möglichst ruhig anwechselt.
Bei der Ausbildung der Stöberhunde zieht sich ein zentrales Moment durch alle Beiträge der Experten: Kein Druck und Zwang sondern Konsequenz und Gehorsam. Es wird immer wieder auf die notwendige
Geduld und Konsequenz des Ausbilders verwiesen.
Dazu gibt es die Adressen von Schwarzwildgattern zum Training der Hunde. Dann ein Test verschiedener Ortungsgeräte für Hunde, Schutzausrüstung für Hunde und Jäger.
Die Zeitschrift bietet eine gute Zusammenfassung gerade für Jäger, die sich mit Absicht tragen, in Zukunft mit einem Stöberhund zu jagen. Hier bieten sich auch gute Chancen für revierlose Jäger,
da gute Hunde mit guten Führern immer mehr gesucht werden.
Wenn ich mich an bisherige Bewegungsjagden mit Hunden und ihren Führern erinnere, kann die Lektüre auch langjährigen Hundeführern nicht schaden. Es gibt sicher manchen nachahmenswerten
Hinweis.
Jürgen Rosemund