Den Worten müssen Taten folgen

30.01.2025 | PRESSEMITTELINUNG

 

Den Worten müssen Taten folgen

Der Ökologische Jagdverein Brandenburg-Berlin (ÖJV BB) begrüßt die klaren Worte der Ministerin zum Waldzustand in Brandenburg und fordert eine Neuausrichtung der Jagd

 

Dem Brandenburger Wald geht es so schlecht wie noch nie. Zu hoher Wildverbiss verhindert großflächige Naturverjüngung, die für die Anpassung an den Klimawandel aber unabdingbar ist. Mit klaren Worten hat die neue Brandenburger Forstministerin Hanka Mittelstädt bei der Vorstellung des jüngsten Waldzustandsberichtes die dramatische Lage beschrieben: „Um eine großflächige Naturverjüngung zu erreichen, brauchen wir daher ein konsequentes Jagdmanagement und die Mithilfe von 100.000 Privatwaldbesitzenden beim Waldumbau in Brandenburg“.

 

Der Ökologische Jagdverein Brandenburg-Berlin teilt diese Einschätzung der Ministerin voll und ganz. Es müssen dieser ebenso klaren wie erschütternden Diagnose aber auch Taten folgen. Die zentrale Bedeutung der Jagd für den Waldumbau ist nun anerkannt. Jetzt kommt es darauf an, das Jagdrecht so zu reformieren, dass die Interessen der Waldeigentümer gegen-über denen der Jagdpächter deutlich gestärkt werden. Ein Jagdsystem, in dessen Mittelpunkt immer noch die Belange der Freizeitjagd und damit leicht zu bejagender Wildbestände stehen, ist nicht in der Lage, den Anforderungen gerecht zu werden, die heute an die Jagd gestellt werden.

 

Der Versuch einer grundlegenden Jagdreform ist in der vergangenen Legislaturperiode gescheitert. Wichtige Grundgedanken behalten aber ihre Gültigkeit. So muss etwa mehr Waldeigentümern die Möglichkeit gegeben werden, in ihrem Wald selbst zu jagen. Das geht durch Verringerung der Mindestgröße für Eigenjagdbezirke, durch einen Rechtsanspruch auf einen Begehungsschein auf den eigenen Flächen, durch die Möglichkeit für Forstbetriebsgemeinschaften, selbst Eigenjagdbezirke zu bilden. Die Jagdpachtverhältnisse müssen flexibler wer-den. Mindestpachtzeiten sind abzuschaffen und durch eine Höchstpachtdauer von deutlich unter zehn Jahren zu ersetzen. Nur so können Eigentümer einen Jagdpächter, der seinen Aufgben nicht nachkommt, auch in absehbarer Zeit wieder loswerden. Die Jagdzeiten sind unter Berücksichtigung wildbiologischer Aspekte so zu gestalten, dass die tatsächlichen Jagdaktivitäten flexibel an Witterungsbedingungen und Schadenslagen angepasst werden können.

 

Der ÖJV BB bietet seine Mitarbeit an einer Neuausrichtung der Jagd in Brandenburg an – pragmatisch, unideologisch, zukunftsorientiert und offen für die Erkenntnisse der Wildbiologie und Forstwissenschaft.

 

Zur weiteren Information:

Waldzustandsbericht 2024 des Landes Brandenburg 

 

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