15. Dezember 2020
Pressemitteilung des Verbändebündnis "BUND, NABU, Waldbauernverband, ANW und ÖJV BB"
Brandenburger Jagdgesetz muss natürliche Waldentwicklung ermöglichen und zum Artenschutz beitragen
15. Dezember 2020
Stellungnahme des Verbändebündnis "BUND, NABU, Waldbauernverband, ANW und ÖJV BB"
Brandenburger Jagdgesetz , Zukunftsfähiger Wald durch zukunftsfähige Jagd
27. November 2020
Pressemitteilung des ÖJV-BB: Jagdrecht zeitgemäß gestalten - Chancen zum Wandel nutzen!
Die aktuellen Schießtermine sind hier.
Der Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Corona-Virus macht drastische Einschränkungen der individuellen Bewegungsfreiheit unausweichlich. Gleichzeitig muss aber
alles dafür getan werden, die Versorgung der Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen sicher zu stellen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die land- und forstwirtschaftliche
Urproduktion. Aussaat und Ernte, Pflege und Umbau der Wälder für mehr Klimastabilität, Tierseuchenprävention, das alles muss auch in der Corona-Krise funktionieren.
Der Ökologische Jagdverein Brandenburg-Berlin (ÖJV) betrachtet die Jagd als einen integralen Bestandteil der Land- und Forstwirtschaft. Insbesondere jetzt im
Frühjahr ist Jagd nötig, um Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen vor allem durch Wildschweine zu minimieren. Dazu kommt, dass die Schwarzwildbestände wegen des unmittelbar drohenden Ausbruchs
der Afrikanischen Schweinepest drastisch ausgedünnt werden müssen. Bei dieser Anstrengung darf es kein Nachlassen geben.
Aber auch die Wälder brauchen gerade jetzt die Jagd. Im Frühjahr kann besonders effektiv in die Bestände des wiederkäuenden Schalenwildes - Rehwild, Rotwild,
Damwild - eingegriffen werden. Es wäre waldbaulich verheerend, wenn dafür das Zeitfenster von Mitte April bis Ende Mai nicht genutzt werden könnte. Diese Frühjahrsjagd findet nicht als
Gesellschaftsjagd, sondern als Einzelansitz und Pirsch statt.
Es muss sichergestellt bleiben, dass Jäger auch weiterhin ihrer Aufgabe nachkommen können. Sie müssen von möglichen Ausgangssperren ebenso ausgenommen bleiben wie
Landwirte bei der Bestellung ihrer Felder und Förster bei der Pflege des Waldes. Bei der Aufrechterhaltung einer gesetzlich geforderten Jagd geht es nicht um die Privilegierung eines „Hobbys“ in
Krisenzeiten. Auch wenn verschärfte Ausgangssperren nötig werden sollten, müsste eine ordnungsgemäße Jagdausübung gewährleistet bleiben.
Mathias Graf v. Schwerin Eckhard Fuhr
Vorsitzender
Stellvertretender Vorsitzender
Mit dem Schießen ist es wie mit dem Radfahren. Manche können ’s schnell, manche lernen ’s spät.
Aber: Radfahren lernt man (und frau) nur durch Radfahren, Schießen nur durch Schießen.
Dieser Tatsache stellten sich am letzten Samstag 16 Lern- und Übungswillige beim 3. Langwaffen-Seminar des ÖJV Brandenburg-Berlin im Jagdtrainingszentrum Liebenberg.
Das Seminar „MEDIUM – souverän erreicht“ orientiert sich am dreistufigen ÖJV-Schießleistungsnachweises. Der ÖJV fordert die Einführung eines verpflichtenden Schießleistungsnachweises und geht mit gutem Beispiel voran, indem er neben den Seminaren auch Trainings- und Prüfungsveranstaltungen anbietet. Organisiert werden diese vom Arbeitskreis Schießwesen mit tatkräfiger Unterstützung der Vereinsmitglieder, die als Aufsichten beim Schützen agieren.
Carl Gremse, Forst- und Jagdwissenschaftler, war nach eigenen Worten, für das „Wohlfühlen“ zuständig, während Simon Karrer sich um die Organisation kümmerte. Vorab gesagt: tatsächlich fühlten
sich alle wohl und lernten nach eigenem Bekunden auch etwas dazu, egal ob Jungjägerin oder alter Hase.
Carl Gremse kann nicht nur exzellent schießen, sondern auch vorzüglich unterrichten. Nach der Sicherheitsbelehrung ging es in die Theorie der Fußstellung, Körperhaltung, Aufgaben der Arme und
Hände sowie trockene Ziel- und Anbackübungen. Schließlich soll die eigene Waffe intuitiv wie ein Körperteil benutzt werden. Und dazu gehört beispielsweise beim Repetierer: repetieren! Sehr
bildhaft erklärte Carl, dass wir Jagenden beim Schuss eine Art Panzer seien, die Beine seien die Ketten, der Oberkörper der Turm, allein die Hüfte aber sei der Drehmechanismus, der den Turm
mitsamt den Armen und dem Gewehr als Geschütz zum Ziel wendet. Genial einfach und sehr bildhaft macht diese Erklärung doch deutlich, dass jede andere Rotation oder Bewegung in anderen Gelenken
nur unnötige Unruhe in die Zielbewegung bringt.
Nach einer knappen Dreivierteilstunde ging es an echte Schießen: jede/r hatte die Gelegenheit, mindestens zwei Fünfer-Serien auf den laufenden Keiler zu schießen, während Carl individuelle Fehler
analysierte und direkt gemeinsam mit dem jeweiligen Schützen korrigierte. Dabei wurde auch geprüft, ob die Waffe „passt“. Das Einhalten der Ratschläge war in jedem Fall hilfreich, aber nicht
immer notwendig, denn „Wer trifft, kann schießen, wie sie will!“
Teilnehmenden, die noch nicht lange oder oft schossen, widmete Carl sich abseits der Gruppe geduldig, suchte ein passendes Gewehr und schulte sie dann so gut, dass in der zweiten Runde eine
deutliche Verbesserung zu sehen war.
Auch wenn der Keiler nicht immer lief, betreute uns André Stabe gewohnt souverän und freundlich.
Nach kurzer Pause ging es dann ins Schießkino. Auch dort führte Carl kurz ein, überließ die Gruppe dann aber dem Spaß der Anlage. Bei wechselnden Filmen und unter Zeitdruck, also ein bisschen wie
im richtigen Leben, wurde 60 Minuten lang verschiedene Drückjagdsituationen geübt. Der schnelle Wechsel auf den Stand, das routinierte Laden und Schießen klappten hervorragend.
Im Schießkino zeigte sich auch, wie gut Stimmung und Disziplin in der ganzen Gruppe waren. Obwohl viele Leute und wenig Zeit, stellten sich alle geduldig nach bester britischer Art an und wiesen
sich sogar zuweilen höflich den Vortritt zu. Auch das ist bemerkenswert, aber nicht untypisch für den ÖJV.
Der Arbeitskreis (schiesswesen.brandenburg@oejv.de) freut sich auf weitere Anmeldungen zum Training am 19. Oktober 2019 und zur Prüfung am 30. Oktober 2019, jeweils unter Termine zu finden.
Veranstaltungen wie dieses Seminar sind atmosphärisch so angenehm, weil die Teilnehmenden selbst angenehm und sympathisch sind. Antonin Brousek
Wir sind mitten drin – im Klimawandel. Eine Möglichkeit, ihm zu begegnen, ist die Anpassung, unter anderem durch klimastabile, standortsheimische Laubmischwälder. Das geht nicht ohne angepasste Schalenwildbestände. Nicht etwa nach oben an die Biotopkapazität angepasst, sondern nach unten an die primären Waldfunktionen: Holzproduktion, Trinkwasserbereitstellung, Hort der Biodiversität, Erholungsraum, Kohlenstoffsenke. Und: der Wald muss sich alleine verjüngen können, ohne Zaun, ohne Pflanzung, einfach so.
Neben diesem Grund gibt es noch viele weitere, um sicher, schnell, professionell - und verantwortungsvoll - schießen zu wollen. Nachdem das Herbsttraining und die Herbstprüfung im September erfolgreich verliefen, fanden sich am 13. Oktober 13 Jägerinnen und Jäger (der ÖJV bleibt auch hier seinem hohen Frauenanteil treu) von 8 bis 13 Uhr im Jagdtrainingszentrum Liebenberg ein, um an einem weiteren Seminar mit Dr. Carl Gremse teilzunehmen: „MEDIUM - souverän erreicht“. Ziel war es, allen die Fertigkeiten zu vermitteln, den Schießleistungsnachweis des ÖJV Brandenburg auf dem Niveau Medium zu bestehen. Jede und jeder bekam quasi das, was sie oder er brauchte. Sicherheit auf dem Schießstand/bei der Waffenhandhabung, intensive Beleuchtung des Aspekte Fußstellung, Körperhaltung und Körperspannung, Vergleich verschiedener Langwaffen – individuelle Optimierungsmöglichkeiten, Schießen auf den laufenden Keiler, Auswertung/Selbsteinschätzung sowie freies Training auf dem Parcours und im Schießkino rundeten das Seminar ab.
Herzlichen Dank allen Teilnehmenden für kritsche Hinweise, Disziplin und Wissbegierde und an Carl für die professionelle Durchführung!
AK Schießwesen